Peter Hennekeuser schreibt:
Die Birker Kirche wurde 1840 zur selbstständigen Pfarrkirche ernannt. Sie war ursprünglich eine Kapelle, die zur Mutterkirche Lohmar gehörte.
Chorraum
Der älteste Teil der Kirche ist der frühgotischer Chor, erbaut um 1260 bis 1275.
Einige Details: Schaftringe, vier verschiedene Kapitelle, Schussstein und Gewölberippen.
Bei der
Renovierung 1960 fand man im Gewölbe ein Marienfragment, Maria mit dem Jesusknaben. Gemalt in einem Dreipass beim Bau der Kirche.
Mittelschiff
Das ursprüngliche romanische Hauptschiff der Kirche mit dem einzigen (nördlichen) Seitenschiff wurde um 1800 niedergerissen - ebenso ein Teil des Chores - und durch einen Saalbau ersetzt.
Für die gewachsene Gemeinde wurde 1887/88 das Kirchenschiff verlängert und zu einem dreischiffigen neugotischen Bau erweitert
Turm
Der Turm wurde ebenfalls 1887/88 dem Mittelschiff angepasst indem er erhöht wurde. Der Helm des alten Turmes wurde abgebaut und 1888 wieder aufgesetzt.
Marienverehrung in Birk
Der schöne Chor der Kirche und das Marienfresko deuten an, dass hier schon von alters her ein Ort der Marienverehrung ist. Die aus Holz gefertigte schmerzhafte Mutter Gottes
von ca. 1490 am rechten Seitenaltar wurde seit jeher verehrt. Im Jahre 1801 wurden beim Umbau der Kirche Krücken von Geheilten gefunden. Quellen belegen, dass seit dem Ende des 15. Jahrhunderts auswärtige
Prozessionen zur Verehrung der schmerzhaften Mutter nach Birk kamen. Im Anschluss fand ein Jahrmarkt statt.
Das 48 cm hohe spätgotische Vesperbild stammt vermutlich aus einer Kölner Werkstatt. Bei einer
Feierstunde am Ostermontag 1982 krönte Kardinal Höffner das Gnadenbild von Birk.
Am linken Seitenaltar eine weitere spätgotische Skulptur, das Vesperbild Sankt Anna Selbdritt aus den Jahren um
1500.
Weitere wertvolle Sehenswürdigkeiten Aus der ehemaligen Nikolauskapelle: Die barocke Skulptur des heiligen Nikolaus aus dem 18. Jahrhundert.
* Das neugotische Taufbecken von 1855. Eine der
ersten Anschaffungen von Dr. Heinrich Aumüller (1852 bis 1873 Pfarrer in Birk). Dr. Aumüller wurde 1895 in Münster geboren, seit 1834 Arzt, Chirurg und Geburtshelfer in Berlin. Er war verheiratet und hatte zwei
Töchter. Nach dem Tod seiner Frau studierte er Theologie und wurde 1843 zum Priester geweiht.
* Die Skulptur Sankt Antonius von Padua in schwarzer Minoritenkutte stammt aus dem 18. Jh. Ehemalige Seligenthaler
und Siegburger Minoriten haben Birk seelsorgerisch betreut.
* Das sogenannte Pfingstfenster an der Südseite der Kirche. Die Glasmalerei zeigt die Herabkunft des hl. Geistes auf die Gottesmutter und Apostel am
Pfingsttag. Unten rechts kniet Erzbischof Bertram Orth. Das Fenster wurde von Angehörigen des Bertram Orth gestiftet. Bertram Orth, geboren 1848 in Algert, 1872 zum Priester geweiht, war Missionar und Pfarrer in
Oregon USA. 1900 wurde er Bischof von Vancouver in Kanada, 1903 Erzbischof. Später wirkte er in Italien und starb in Fiesole am 4. Februar 1931.
Quellenverzeichnis: - Heinrich Hennekeuser -
Weiterführende Literatur Lohmarer Heimatblätter Nr. 15. u. 16
siehe auch: http://www.lohmar.de/sehenswertes.php?sw_id=02-01
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