Die kath. Kirche St. Mariä Geburt

Eine uralte Legende berichtet, dass Holzfäller in grauer Vorzeit in einem Birkenhain an der Stelle der heutigen Kirche eine Holztafel gefunden haben sollen, auf der die Mutter Maria eingeschnitzt war.
Tatsächlich entwickelte sich Birk im Mittelalter zu einem Marienwallfahrtsort. In dieser Zeit wurde auch ein erster größerer Kirchenbau errichtet. Der heutige noch gut erhaltene Chor stammt aus dem 13. Jahrhundert.

Ihre äußere Form, so wie wir sie heute kennen, erhielt die Kirche in einer großen Umbauaktion in den Jahren 1887/1888. Hierbei passierte ein tragisches Unglück: Der 17jährige Ferdinand Fischer aus Birk wurde vom hohen Gerüst des Turmes durch eine abstürzende Kiste mit Steinen in die Tiefe gerissen und verstarb noch an der Unfallstelle.

Am 11. Mai 1942 wurden zwei der drei Glocken wegen Mangel an Kriegsmaterial zum Einschmelzen beschlagnahmt. Nur eine wurde nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Glockenfriedhof in Hamburg wiedergefunden. In einer feierlichen Zeremonie wurde sie 1948 wieder in den Birker Kirchturm eingebaut. Das Zweiglockengeläute hörte sich aber derart disharmonisch an, sodass zwei weitere Glocken in Auftrag gegeben wurden. Seit 1955 schwingen vier Glocken in Birker Kirchturm.

Foto: Gerd Albus

Peter Hennekeuser schreibt:

Die Birker Kirche wurde 1840 zur selbstständigen Pfarrkirche ernannt. Sie war ursprünglich eine Kapelle, die zur Mutterkirche Lohmar gehörte.

Chorraum

Der älteste Teil der Kirche ist der frühgotischer Chor, erbaut um 1260 bis 1275.

Einige Details: Schaftringe, vier verschiedene Kapitelle, Schussstein und Gewölberippen.

Bei der Renovierung 1960 fand man im Gewölbe ein Marienfragment, Maria mit dem Jesusknaben. Gemalt in einem Dreipass beim Bau der Kirche. 

Mittelschiff

Das ursprüngliche romanische Hauptschiff der Kirche mit dem einzigen (nördlichen) Seitenschiff wurde um 1800 niedergerissen – ebenso ein Teil des Chores – und durch einen Saalbau ersetzt. Für die gewachsene Gemeinde wurde 1887/88 das Kirchenschiff verlängert und zu einem dreischiffigen neugotischen Bau erweitert

Turm

Der Turm wurde ebenfalls 1887/88 dem Mittelschiff angepasst indem er erhöht wurde. Der Helm des alten Turmes wurde abgebaut und 1888 wieder aufgesetzt.

Marienverehrung in Birk

Der schöne Chor der Kirche und das Marienfresko deuten an, dass hier schon von alters her ein Ort der Marienverehrung ist. Die aus Holz gefertigte schmerzhafte Mutter Gottes von ca. 1490 am rechten Seitenaltar wurde seit jeher verehrt. Im Jahre 1801 wurden beim Umbau der Kirche Krücken von Geheilten gefunden. Quellen belegen, dass seit dem Ende des 15. Jahrhunderts auswärtige Prozessionen zur Verehrung der schmerzhaften Mutter nach Birk kamen. Im Anschluss fand ein Jahrmarkt statt.

Das 48 cm hohe spätgotische Vesperbild stammt vermutlich aus einer Kölner Werkstatt. Bei einer Feierstunde am Ostermontag 1982 krönte Kardinal Höffner das Gnadenbild von Birk.

Am linken Seitenaltar eine weitere spätgotische Skulptur, das Vesperbild Sankt Anna Selbdritt aus den Jahren um 1500.

 

Weitere wertvolle Sehenswürdigkeiten

Quellenverzeichnis:

Foto: Manfred Böhmer
Foto: Jürgen Morich